Die Planung der Pflege: Durch Vorbereitung Stress und Fehler vermeiden
Im Pflegealltag kann es oftmals hektisch zugehen. Um Fehler zu vermeiden und alle Beteiligten zu entlasten, sollte die Versorgung des Pflegebedürftigen geplant und vorbereitet werden.
Beobachten und Informationen beschaffen
Damit genau eingeschätzt werden kann, wie viel Pflege pro Tag wirklich nötig ist, empfiehlt es sich, das Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder dem Therapeuten zu suchen. Sie können einschätzen, wozu der Pflegebedürftige in der Lage ist und was ihn überfordert. Auch über mögliche Schmerzen bei bestimmten Tätigkeiten kann gesprochen werden. Indem die Pflegeperson sich Notizen bei der häuslichen Pflege macht, können wiederum dem Arzt nützliche Hinweise zum Gesundheitszustand des Bedürftigen vermittelt werden. Beispielsweise könnte die Menge der Nahrung schriftlich festgehalten werden, um zu kontrollieren, ob genug gegessen und getrunken wird. Auch der Pflegeperson selbst hilft es, Reaktionen und Eigenheiten des Pflegebedürftigen aufzuschreiben, da sie sich so besser darauf einstellen kann.
Wichtige Fakten festhalten
Es ist sinnvoll, eine Medikamentenliste zu führen, um den Überblick zu erleichtern. Diese sollte sowohl den Namen des Medikaments als auch die Dosierung und die Zeit der Einnahme beinhalten. Auch für Ersatzpfleger ist es eine Hilfe. Zudem sollten die Telefonnummern der Ärzte und Therapeuten immer griffbereit liegen, falls ein Notfall eintritt. Zusätzlich haben medizinische Unterlagen wie die Krankenversicherungskarte bereitzuliegen.
Vorgehensweise planen und vorbereiten
Bei der Pflege sollte sowohl der eigene Tagesrhythmus als auch der des Pflegebedürftigen respektiert werden. Besonders Demenzkranke brauchen regelmäßige Abläufe. Vorlieben und Abneigungen sollten besprochen werden. Meist ist die Tagesplanung von den Medikamenten des Pflegebedürftigen abhängig, da diese zu bestimmten Zeiten, beispielsweise nach dem Frühstück, eingenommen werden müssen.
Damit die Pflege unkompliziert verläuft, ist es ratsam, die nötigen Utensilien bereits vor der Pflegetätigkeit bereitzulegen. Beispielsweise könnte vor dem Waschen die Heizung im Bad angestellt und die Kleidung des Pflegebedürftige herausgelegt werden.
Sinnvoll ist ein kleiner Vorrat an Hilfsmitteln wie Einmalhandschuhen und Verbänden, deren Bestand regelmäßig kontrolliert und erneuert wird.
Absprache mit dem Pflegedienst
Mit dem Pflegedienst sollte besprochen werden, wann er welche Aufgaben übernimmt. Es kann helfen, Ratschläge zu den Gewohnheiten des Pflegebedürftigen zu geben, an denen der Pfleger sich orientieren kann. Allerdings wird dieser aufgrund strikter Zeitvorgaben nicht alles umsetzen können. Eine Erleichterung für den Pfleger ist außerdem das Vorbereiten der Einsätze, beispielsweise durch das Wecken des Bedürftigen. Der Fachkraft ist mitzuteilen, falls der Pflegebedürftige gestürzt ist oder sich sein Zustand verändert hat.
Nur wenn sowohl der Pflegebedürftige als auch die Pflegeperson mit der Pflegekraft zurechtkommen, kann Vertrauen entstehen. Im Fall von Problemen sollte die Pflegedienstleitung kontaktiert werden.
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